SPOTLIGHT: Freiburg - Geschichte

1846 wurden die Freiburger Vinzentinerinnen gegründet. Sie schreiben über die Entstehung ihrer Gemeinschaft.

Aus Geschichte und Gegenwart

Der „Orden der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul“ in Freiburg wurde 1846 gegründet. Die Initiative dafür packte der damalige Freiburger Erzbischof, Hermann von Vicari, an. Er bat im Straßburger Mutterhaus um Schwestern für seine Diözese. Die ersten sechs Schwestern begannen im Klinischen Hospital in Freiburg ihren Dienst für die Kranken im Geist des hl. Vinzenz von Paul.

Nach und nach verbreitete sich die Gemeinschaft in der ganzen Freiburger Erzdiözese. Die Schwestern wurden in kirchlichen und kommunalen Einrichtungen, in kleinen Schwesternstationen der Gemeinden und Pfarreien eingesetzt. Sie waren für arme, hilfsbedürftige, kranke und alte Menschen, für Kinder und Jugendliche da. In den 1920er Jahren zählte die Gemeinschaft ca. 1700 Schwestern in über 200 Niederlassungen.

Die spirituellen Wurzeln ihres Dienstes an den Menschen gründen im Erbe des hl. Vinzenz von Paul (1581 – 1660). Er teilte sein Leben mit den Armen und Hilfsbedürftigen, weil er von einem Gott der Liebe und des Erbarmens durchdrungen war.

Im 2. Weltkrieg beim Angriff auf Freiburg 1944 wurde das Mutterhaus und das ganze Mutterhausareal mit Mutterhauskirche, Altenheim und Teile des Krankenhauses zerstört. Der materille Verlust brachte die Gemeinschaft in Existenznöte. Doch der Glaube und das Vertrauen auf Gott und der Gemeinschaftssinn stärkten den Zukunftsweg.

In den letzten Jahrzehnten haben viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Aufgaben der Schwestern übernommen und versuchen auf ihre Weise den vinzentinischen Auftrag in die Zukunft weiter zu tragen. Und aufgrund der personellen Situation unserer Gemeinschaft haben wir in den letzten fünf Jahren unsere großen Krankenhaus-Einrichtungen an andere Träger abgegeben.

Die Realität unserer Gemeinschaft heute ist die Überalterung. Junge Schwestern fehlen. Die meisten Schwestern leben im Freiburger Mutterhaus, die alten und hilfsbedürftigen Schwestern im benachbarten Pflegeheim und eine kleine Gruppe im Theresienkrankenhaus in Mannheim. Einige wenige Schwestern tragen den Dienst am Menschen noch aktiv mit im Pflegeheim und Krankenhaus, einige Schwestern helfen durch kleine Dienste gerne mit. Auch die Betreuung der eigenen Mitschwestern ist eine unserer gegenwärtigen Aufgaben. Da für uns Schwestern unsere Berufung und Sendung bis zum Lebensende gilt, ist das tägliche, stellvertretende Gebet und auch das Ertragen von Alter und Krankheit ein wesentlicher und wertvoller Anteil am bleibenden vinzentinischen Apostolat.

Die Überalterung der Gemeinschaft, die immer kleiner werdende Zahl der Schwestern und das Fehlen junger Menschen machen gegenwärtige intensive Überlegungen und Entscheidungen zur Zukunftsgestaltung notwendig. Wir Schwestern gehen glaubend und hoffend unseren Weg weiter und vertrauen auf unseren Wegbegleiter Jesus Christus.

>>> www.vinzentinerinnen-freiburg.de

 

 

 

 

 

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