Besser und tugendhafter sein wollen
als andere ist gut,
aber für besser und tugendhafter
gelten wollen, das ist stolz.
Wo ist die Güte und Liebe,
die Sie so sehr bewahren sollten
für Ihre teuren Meister,
die armen Kranken?
Laßt uns Gott lieben,
aber mit der Kraft unserer
Arme und im Schweiße
unseres Angesichts.
Da Weihnachten vor der Tür steht, wollen wir diese Botschaft von den Barmherzigen Schwestern von Straßburg, mit Ihnen teilen.
2022, ein Jahr, das von Kriegen, Tränen, Leid und Blut geprägt ist...
Ein Jahr, das auch von Freuden, glücklichen Ereignissen und Lebensfunken in unserer Welt, in unseren Gemeinschaften und in unseren Familien durchzogen ist.
All diese leuchtenden, aber auch dunklen Erfahrungen müssen an diesem Weihnachtsfest im Herzen des Sterns von Bethlehem aufgenommen werden, des Sterns der Hoffnung, die mitten in der Nacht geboren wurde: Gott ist Mensch geworden!
Angesichts der harten täglichen Realität, die Widerstand leistet und alle frommen Reden in tausend Stücke zerspringen lässt, angesichts der Herausforderung dieser zerbrechlichen, oft unbarmherzigen Welt müssen wir Barmherzigen Schwestern, im Herzen unseres Lebens, im Herzen unseres Seins, die Freude und den Frieden von Weihnachten bewahren.
Dieses Licht von Weihnachten kann nicht sterben. Und wenn es durch all diese kleinen Lichtblitze immer noch der Geist Gottes selbst wäre, der unermüdlich das Geheimnis von Weihnachten in unseren Herzen und in unserem Leben aufrechterhält?
Weihnachten! Geheimnis des Glaubens!
In dieser Nacht ist Gott unter den Menschen Mensch geworden. Er tritt in die Menschheit ein und jedes Jahr erinnern wir uns daran.
Wir können nur dann wiedergeboren werden und eine neue Welt entstehen lassen, wenn wir die Demut und den Frieden dieses Gottes in unseren Herzen und in unserem Leben willkommen heißen. Dann wird die Liebe nicht aufhören, geboren zu werden, und die Erde wird nicht aufhören, sein Reich zu gebären.
In dieser Nacht wird er vielleicht das Gesicht einer alten, alleinstehenden Frau, eines Immigranten, eines Obdachlosen, eines von Krankheit Verurteilten Menschen... haben.
In dieser Nacht wird er sicherlich das Gesicht all derer haben, die unser Leben ausmachen. Nicht das Leben, von dem wir träumen, sondern das Leben in der heutigen Etappe, das Leben in der Gegenwart, das Leben, das die Vergangenheit, ihre Freuden und ihre Verletzungen einbezieht, das Leben, das sich der Zukunft öffnet, egal wie sie aussehen wird, egal welche Versprechungen sie macht oder welche Hindernisse sie mit sich bringt.
Heute Nacht wird das Kind geboren, wenn wir es wagen, im Gesicht eines Mannes, einer Frau oder unserer Mitschwestern das Gesicht Gottes zu erkennen.
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