Trauer um Schwester M. Cäcilia Egerer

Die Heppenheimer Generalvikarin war der Föderation stets eng verbunden.

Heppenheim. Trauer im Heppenheimer Vinzenzkloster: Generalvikarin Schwester Cäcilia Egerer ist am 4. November 2017 unerwartet gestorben. Sie wurde 82 Jahre alt. Die bescheidene Ordensschwester wird eine große Lücke hinterlassen. Sie unterstützte bis zuletzt mit enormer Tatkraft und großem Gottvertrauen die Generaloberin Schwester Brigitta. Ihr guter Rat, ihre Menschlichkeit und ihre gute Laune werden fehlen. Der Föderation Vinzentinischer Gemeinschaften war sie stets eng verbunden.

Als Anna Egerer wurde sie 1935 in Pernharz im Sudetenland geboren. Im Oktober 1945 wurden die zehn Jahre alte Anna mit Mutter, Großmutter, dem älteren Bruder und der Tante vertrieben. Später fanden sie ein neues Zuhause im Vogelsberg. Weil es nach dem Volksschulabschluss keine Möglichkeit gab, eine weiterführende Schule zu besuchen, ging die 14-Jährige als Stationshilfe nach Mainz ins St. Vinzenz-Krankenhaus. Dort reifte ihr Entschluss, dem Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul beizutreten. Sie arbeitete drei Jahre im Krankenhaus, bevor sie sich den Vinzentinerinnen anschloss und 1953 ins Mutterhaus nach Heppenheim kam. Nach dem Noviziat legte Schwester Maria Cäcilia 1955 ihre erste Profess ab, das Ordensgelübde. Die zweite oder ewige Profess folgte 1961.

Im Konservatorium Heppenheim lernte sie Klavierspielen, das Orgelspiel am kirchenmusikalischen Institut in Mainz. Seitdem spielte sie im Heppenheimer Kloster bei Gottesdiensten die Orgel. Sie half im Altersheim mit, das bis 1996 dem Kloster angeschlossen war, und war auch in der Krankenpflege tätig.

Mit 30 Jahren ging sie noch einmal zur Handelsschule in Bensheim. Sie betreute ab 1963 die ersten fünf Novizinnen aus dem indischen Kerala bis zu deren Profess. In München besuchte sie ein Seminar für „Leitungsfunktionen im Orden“. Nebenbei machte sie eine sozialpädagogische Ausbildung. In Heidelberg ließ sie sich als Heimerzieherin ausbilden. Mit den indischen Schwestern war sie 1975/1976 zunächst in London und half ihnen dann mit anderen Ordensschwestern, in Manathavady im indischen Bundesstaat Kerala ein Kloster aufzubauen.

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